Auf einen Blick: Implantat oder Brücke – der Vergleich
Implantat oder Brücke im Detail
Beide Optionen – Zahnbrücke oder Implantat – bieten unterschiedliche Vorzüge und eignen sich je nach individuellen Bedürfnissen und medizinischen Voraussetzungen. Im Folgenden gehen wir detailliert auf Aspekte wie Verträglichkeit, Haltbarkeit und Kosten ein, um Ihnen eine fundierte Entscheidungshilfe zu bieten.
Verträglichkeit
Bei der Entscheidung zwischen Implantat und Brücke spielt die Verträglichkeit der Materialien eine wesentliche Rolle, um sicherzustellen, dass der Zahnersatz gut in den Mundraum integriert wird und möglichst keine Unverträglichkeiten auftreten.
- Implantate werden in der Regel aus biokompatiblem Titan oder Zirkonoxid hergestellt. Beide Materialien sind sehr gutverträglich und bieten eine sichere Basis für den Zahnersatz. Titan und Zirkonoxid sind besonders gewebefreundlich und lösen in der Regel keine Allergien oder Unverträglichkeiten aus. Auf dem Implantat wird meist eine Krone oder implantatgetragene Brücke aus Vollkeramik angebracht, die ebenfalls eine hohe Verträglichkeit aufweist und keine metallischen Geschmacksbeeinträchtigungen verursacht.
- Moderne Brücken werden fast ausschließlich aus Zirkonoxid gefertigt, das als biokompatibles Material eine sehr gute Verträglichkeit aufweist. Dadurch wird die Möglichkeit von schädlichen Einflüssen und unangenehmen Geschmacksveränderungen minimiert. Einfache Brücken bestehen einem Nichtedelmetall, ggfls. mit einer keramischen Verblendung. Zur Befestigung der Brücke wird der behandelnde Arzt die benachbarten Zähne abschleifen und sie mit Kronen aus Nichtedelmetall oder Keramik versehen, die die Brücke stabilisieren.
Sowohl Implantat- als auch Brückenversorgungen aus Titan und / oder Zirkonoxiden sind biokkompatibel und damit sehr gut verträglich.
Haltbarkeit
Die Haltbarkeit ist ein entscheidendes Kriterium bei der Wahl des geeigneten Zahnersatzes, da sie maßgeblich die Lebensdauer und Zuverlässigkeit der Lösung beeinflusst.
- Implantate gelten als besonders langlebige und robuste Lösung bei Zahnverlust. Bei sorgfältiger Mundhygiene und regelmäßigen Zahnarztbesuchen können Implantate eine Lebensdauer von 20 Jahren oder länger erreichen. Da Implantate fest im Kieferknochen verankert sind, sind sie sehr stabil und bieten eine hohe Belastbarkeit – besonders vorteilhaft für den langfristigen Kaukomfort.
- Die Haltbarkeit einer Brücke ist oft etwas kürzer im Vergleich zu einem Implantat und kann durch Faktoren wie Zahnfleischrückgang oder Veränderungen im Kieferknochen beeinträchtigt werden. Eine festsitzende Brücke im Oberkiefer oder Backenzahnbereich kann bei guter Pflege etwa 10 bis 15 Jahre halten, allerdings kann es bei Veränderungen der Nachbarzähne oder des Knochens notwendig werden, die Brücke auszutauschen oder anzupassen.
Eine Implantatversorgung bietet auf lange Sicht und bei guter Pflege die bessere Möglichkeit fehlende Zähne zu ersetzen.
Kosten
Die Kostenfrage spielt eine wichtige Rolle bei der Wahl des passenden Zahnersatzes. Die gesetzliche Krankenkasse steuert einen Festzuschuss bei, dessen Höhe sich an einer Regelversorgung orientiert – meist an einer Brücke. Der Zuschuss deckt etwa 50 % der Kosten einer Regelversorgung, bei einem lückenlos geführten Bonusheft sind es bis zu 65 %.
- Da ein Implantat neben dem Implantatkörper auch eine darauf befestigte Krone umfasst, ist diese Lösung kostenintensiver als eine Brücke. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen keine Kosten für das Implantat selbst, sondern nur den Festzuschuss für den Zahnersatz darauf. Private Kranken- oder Zahnzusatzversicherungen können, je nach Tarif, die gesamten Kosten sowohl für Implantate als auch für Brücken abdecken.
- Für die Versorgung mit einer Standard-Brücke aus unverblendetem Nichtedelmetall zahlt die Krankenkasse den Festzuschuss, da sie als Regelversorgung gilt. Entscheiden Sie sich für eine höherwertige Brücke aus Materialien wie Keramik oder Zirkonoxid, können die Kosten entsprechend steigen, der Festzuschuss bleibt jedoch gleich.
Die Kosten für ein Implantat mögen zwar über denen einer Brücke liegen, betrachtet man jedoch die Langlebigkeit einer Implantatversorgung, so können sie sich über die Zeit relativieren.
Ästhetik Zahnersatz
Sowohl Implantate als auch Brücken bieten eine optisch ansprechende und natürliche Lösung für den Zahnersatz. Bei Verwendung von hochwertiger Keramik wirken beide Varianten nahezu wie echte Zähne und fügen sich harmonisch in die Zahnreihe ein. Besonders im Frontzahnbereich bietet das Implantat jedoch ästhetische Vorteile, da es präzise im Kiefer verankert wird und sich durch die perfekte Farbanpassung nahezu unsichtbar in die natürliche Zahnreihe integriert.
Möchten Sie einen qualitativen Zahnersatz, der sich nahtlos in Ihre Zahnreihen einfügt und leicht zu reinigen ist, so ist das Implantat Ihre Wahl.
Unterschiede in der Behandlung
Die Wahl zwischen Implantat und Brücke hat nicht nur Auswirkungen auf die Kosten, sondern auch auf den Behandlungsaufwand und die Dauer der Therapie.
- Ein Implantat erfordert in bestimmten Fällen Vorbehandlungen, insbesondere wenn Knochenschwund oder Zahnfleischprobleme vorliegen. In solchen Fällen kann der Behandlungsprozess mehrere Monate dauern, da der Kieferknochen oft erst aufgebaut werden muss, bevor das Implantat sicher verankert werden kann. Bei optimalen Voraussetzungen lässt sich ein Implantat jedoch in kürzerer Zeit einsetzen, und manchmal kann sogar ein Sofortimplantat oder eine direkte Versorgung durchgeführt werden.
- Der Einsatz einer Brücke erfordert in der Regel das Abschleifen der angrenzenden Zähne, um die Brücke fest zu verankern. Diese Präparation ist notwendig, damit die Brücke stabil und funktionell bleibt. Für eine Brücke müssen die Nachbarzähne stark genug sein, um die zusätzliche Belastung zu tragen. Liegen bereits größere Schäden oder Instabilitäten vor, kann eine Brücke unter Umständen keine ausreichende Lösung bieten, und alternative Methoden wie ein Implantat sind zu erwägen.
Welche Behandlung sinnvoller ist, sollte anhand der Diagnostik entschieden werden. Grundsätzlich ist eine Implantatbehandlung schonender, da hier keine gesunde Zahnsubstanz von Nachbarzähnen abgetragen werden muss.
Risiken der Versorgung
Implantate und Brücken bestehen aus hochwertigen, biokompatiblen Materialien und sind in der Regel sehr gut verträglich.
- Bei der Versorgung mit einem Implantat ist ein chirurgischer Eingriff erforderlich, der wie jede Operation gewisse Risiken birgt. Dazu zählen seltene Komplikationen wie Wundinfektionen (0,6% - 3%), welche sich jedoch problemlos behandeln lassen.
- Brücken hingegen erfordern kein chirurgisches Einsetzen, allerdings kann es langfristig zu Belastungen der Nachbarzähne kommen, da diese als Pfeiler für die Brücke dienen. Auch ein Rückgang des Zahnfleisches oder Knochens kann im Laufe der Zeit ein Risiko darstellen und sollte bei der Wahl des Zahnersatzes berücksichtigt werden.
Im Rahmen der Aufklärung Ihrer Behandlung werden grundsätzlich vorab alle Risiken mit Ihnen besprochen.
Schmerzen während und nach der Behandlung
- Das Einsetzen eines Implantats ist ein kleiner operativer Eingriff, bei dem eine künstliche Zahnwurzel in den Kieferknochen eingesetzt wird. Dabei wird das betroffene Areal lokal betäubt, sodass der Eingriff selbst schmerzfrei ist. Bei umfangreicheren Eingriffen kann auf Wunsch auch eine Narkose mit Lachgas oder eine Vollnarkose angeboten werden. Nach dem Eingriff kann es zu leichten Schmerzen oder Schwellungen im Bereich des Implantats kommen, die jedoch meist gut mit herkömmlichen Schmerzmitteln kontrolliert werden können und in wenigen Tagen abklingen.
- Bei der Versorgung mit einer Brücke müssen die benachbarten Zähne präpariert werden. Dies bedeutet, dass eine Anpassung der Zähne vorgenommen wird, um die Brücke zu stabilisieren. Auch hier sorgt eine lokale Betäubung für eine schmerzfreie Behandlung. Nach der Behandlung können leichte Empfindlichkeiten auftreten, die jedoch in der Regel schnell nachlassen und gut zu ertragen sind.
Sowohl die Versorgung mit einem Implantat als auch mit einer Brücke ist daher mit keinen allzu großen Schmerzen verbunden, die mit einer entsprechenden Betäubung, bzw. Schmerzmitteln gut in den Griff zu bekommen sind.
Vermeidung von Knochenschwund
- Ein Implantat hingegen wirkt dem Knochenschwund aktiv entgegen, da es die natürliche Zahnwurzel ersetzt und den Kaudruck direkt in den Kieferknochen überträgt. Diese Belastung stimuliert den Knochen und hilft, seine Stabilität und Dichte langfristig zu erhalten, was für die gesunde Struktur des Kiefers besonders vorteilhaft ist.
- Beim Tragen einer Brücke wird der Kieferknochen im Bereich der Zahnlücke nicht mehr belastet, da die Brücke nur auf den benachbarten Zähnen aufliegt. Dadurch kann es über die Zeit zu einem natürlichen Rückgang der Knochensubstanz kommen, da die fehlende Belastung den Knochenabbau begünstigt.
Um Knochenschwund durch fehlende Belastung zu vermeiden, ist ein Implantat die Versorgung der Wahl.
Das All-on-4-Behandlungskonzept als Alternative
Das All-on-4-Behandlungskonzept bietet eine innovative und kostengünstigere Möglichkeit, wenn ein vollständiger Zahnverlust im Ober- oder Unterkiefer vorliegt. Anstatt jeden fehlenden Zahn mit einem eigenen Implantat zu ersetzen – was sowohl teuer als auch zeitintensiv wäre –setzt das All-on-4-Verfahren auf eine vollständige Zahnbrücke, die nur auf vier strategisch platzierten Implantaten pro Kiefer befestigt wird.
Diese Methode hat zahlreiche Vorteile:
- Der Eingriff ist oft an einem einzigen Tag möglich
- Oft sind keine zusätzlichen Knochenaufbauten wie ein Sinuslift erforderlich
- Die Behandlung bleibt für viele Patienten auch finanziell überschaubar
Ein umfassendes Beratungsgespräch in Dr. Kraus Implantatklinik kann Ihnen helfen, festzustellen, ob das All-on-4-Konzept für Sie die beste Wahl ist und eine Alternative zum Implantat und zur Brücke bildet.
Brücke oder Implantat Erfahrungen – Vorher-Nachher-Patientencases
Um Ihnen einen realistischen Eindruck der Ergebnisse zu vermitteln, teilen wir zwei exemplarische Patientenfälle, die zeigen, wie eine erfolgreiche Zahnersatzbehandlung aussehen kann.

Ausgangssituation
Stark kariöse Zähne, die mit insuffizienten Brücken versorgt sind. Patientin ist Angstpatient mit sehr geringer Toleranzschwelle.
Behandlungsmaßnahmen
Entfernung nicht mehr erhaltungswürdiger Restzähne und Implantation von sechs Implantaten im Oberkiefer. Sofortige Versorgung mit festem, verschraubtem Zahnersatz (Langzeit-PV).

Ausgangssituation
Schon länger gebrochene Implantatbrücke, frakturiertes Implantat, Periimplantitis an weiteren Implantaten und sehr alte, erneuerungsbedürftige Brückenversorgungen.
Behandlungsmaßnahmen
Entfernung nicht mehr erhaltungswürdiger Restzähne und Implantate und Implantation von sechs Implantaten im Oberkiefer (davon zwei Pterygoid-), sowie sechs Implantaten im Unterkiefer. Sofortige Versorgung mit festem, verschraubtem Zahnersatz (Langzeit-PV).
Die für Sie beste Lösung für den Zahnersatz in Mainz
Ob Implantat oder Brücke – die Wahl des passenden Zahnersatzes sollte sorgfältig und individuell getroffen werden. In der Dr. Kraus Implantatklinik in Mainz nehmen wir uns die Zeit, Ihre Zahnsituation genau zu analysieren und Sie umfassend zu den verschiedenen Möglichkeiten zu beraten. Nach einer detaillierten Untersuchung Ihres Kiefers und Ihrer verbleibenden Zähne besprechen wir mit Ihnen die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Optionen und erstellen einen individuellen Behandlungsplan.
Darüber hinaus erhalten Sie einen transparenten Kostenplan, der die finanziellen Aspekte beider Lösungen klar darlegt. So können Sie sicher und gut informiert entscheiden, welche Methode für Sie die optimale ist. Unser Team steht Ihnen während des gesamten Entscheidungsprozesses zur Seite – für ein strahlendes Lächeln und langfristige Zufriedenheit mit Ihrem Zahnersatz.