Damit Zahnimplantate festen Halt im Kiefer finden, muss ausreichend Knochenmaterial zur Verfügung stehen. Besteht eine Zahnlücke jedoch bereits seit längerer Zeit oder lag eine Parodontitis vor, hat sich der Knochen oftmals zurückgebildet. Mithilfe eines Sinuslifts (Sinusbodenelevation) kann der Knochen wieder aufgebaut und der festsitzende Zahnersatz auch in diesen Fällen realisiert werden. In der Dr. Kraus Implantatklinik berät unser erfahrener Implantologe und Oralchirurg Dr. med. dent. Daniel Kraus Sie dazu gerne in unserer Implantat-Sprechstunde und prüft, wie Zahnimplantate realisiert werden können.
Was ist ein Sinuslift?
Ein Sinuslift basiert auf der Anhebung des Kieferbodens im Oberkiefer und dem Verfüllen des entstandenen Hohlraums mit natürlichem oder synthetischem Knochenersatzmaterial. Auf diese Weise kann der Knochen wieder aufgebaut werden. Das Verfahren ist nur im Oberkiefer möglich und kommt vor allem im Bereich der Backenzähne zum Einsatz. Nach dieser Behandlung und gegebenenfalls einer Einheilzeit können dann die Implantate eingesetzt werden und finden als künstliche Zahnwurzel festen Halt im Kiefer.
Gut zu wissen: Der Sinusboden ist der knöcherne Boden der Kieferhöhle (Sinus maxillares) und begrenzt die Mundhöhle zur Kieferhöhle als eine der Nasennebenhöhlen. Er trägt die Zahnwurzeln der kleinen und großen Backenzähne des Oberkiefers und ist von innen mit einer Schleimhaut (respiratorisches Epithel) versehen, der sogenannten Schneiderschen Membran.
Bei Knochenabbau (Atrophie) nimmt zusätzlich zum Volumen des Kieferknochens auch die Dicke des Sinusbodens ab. Würde man in einem solchen Fall Implantate ohne einen Knochenaufbau setzen, bestünde ein großes Risiko, dass die Implantate in die Kieferhöhle eindringen und nicht ausreichend Stabilität erhalten.
Ablauf eines Sinuslift
Im Zuge eines Sinuslifts wird der Sinusboden durch zwei unterschiedliche Operationstechniken wieder verdickt, um Implantate stabil im hinteren Backenzahnbereich des Oberkiefers setzen zu können. Der zu behandelnde Bereich wird dabei mit einer kleinen Öffnung (Fensterung) zugänglichgemacht, der Sinusboden vorsichtig gelöst, bzw. angehoben und der so entstandene Hohlraum mit Knochenaufbaumaterial aufgefüllt. Der Eingriff dauert zwischen 20 und 40 Minuten und kann unter lokaler Betäubung durchgeführt werden. Darüber hinaus bieten wir unseren Patienten auch eine Behandlung unter Vollnarkose an.
Digitale Volumentomographie (DVT)
Um die Knochenhöhe und -dicke zu bestimmen, führen wir in der Dr. Kraus Implantatklinik in Mainz vor Behandlungsbeginn zunächst eine digitale Volumentomographie durch. Auf diese Weise lässt sich der Zustand des Knochens bestimmen. Zugleich kann Dr. med. dent. Daniel Kraus den Verlauf von Nervenbahnen und anderen Zahnwurzeln bestimmen und den Eingriff präzise planen.
Erfahren Sie mehr über die Arten von Sinuslifts›Arten von Sinuslifts
Je nach Zugang zum Sinusboden unterscheidet man den internen und den externen Sinuslift. Welche Art des Sinuslifts zur Anwendung kommt, ist abhängig von der benötigten Aufbauhöhe des Sinusbodens.
Interner Sinuslift
Der interne Sinuslift wird bei leichten Knochendefiziten (es fehlen bis max. 3 mm Knochenhöhe) eingesetzt und ähnelt einer normalen Zahnimplantation. Man spricht darum auch von einem minimalinvasiven Sinuslift.
Nach eingehender Diagnostik und Bestimmung der Knochendicke wird durch den Bohrkanal des späteren Zahnimplantats der Sinusboden angehoben und mit Knochenersatzmaterial aufgefüllt. In das so vorbereitete Implantatbett wird dann meist direkt im Anschluss das Implantat gesetzt und mit einer Naht verschlossen. Dabei können die Knochenspäne, die beim Erstellen des Bohrkanals entstehen, direkt mit genutzt werden. Der Vorteil des internen Sinuslifts liegt darin, dass nur ein Eingriff notwendig ist, um den Sinuslift durchzuführen und das Implantat einzusetzen. Zudem können beide Teile der Behandlung über den gleichen Zugang durchgeführt werden.
Nach einer Einheilzeit von 4-6 Monaten, in der sich der Knochen regeneriert, kann das Implantat dann mit dem endgültigen Zahnersatz versorgt werden. In der Zwischenzeit erhalten Sie ein Provisorium.
Externer Sinuslift
Bei größeren Knochendefiziten im Oberkiefer (es fehlen mehr als 3 mm Knochenhöhe) ist der externe Sinuslift das Mittel der Wahl.
Beim externen Sinuslift erfolgt der Zugang zum Sinusboden durch die seitliche, äußere Kieferhöhlenwand. Dazu wird zunächst das Zahnfleisch geöffnet, die Kieferhöhlenwand freigelegt und mit Hilfe feiner Fräsen oder Ultraschallinstrumente (Piezochirurgie) ein Knochenfenster hergestellt. Durch das Knochenfenster wird der Sinusboden auf einer größeren Fläche erreicht und angehoben. Wie beim internen Sinuslift wird auch hier der erzeugte Hohlraum mit Knochenersatzmaterial aufgefüllt. Anschließend wird die Wunde verschlossen.
Häufig muss der externe Sinuslift zunächst 3-6 Monate einheilen, bevor die Knochenregenration ausreichend ist, um das Implantat stabil darin verankern zu können.
Verhalten nach einem Sinuslift
Nach einem Sinuslift können Schwellungen auftreten. Wie stark diese ausfallen, ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Wir arbeiten während des Eingriffs mit speziellen Instrumenten, die das umliegende Gewebe bestmöglich schützen. Durch regelmäßiges Kühlen können Sie das Abklingen der Schwellung unterstützen. Um die Kieferhöhle nicht durch Druck zu belasten, sollten Sie in den kommenden vier bis sechs Wochen nicht fliegen, nicht schnäuzen und im besten Fall nicht rauchen. Nach jeder Behandlung werden Sie umfassend darüber informiert, wie sie selbst zu einer möglichst reibungslosen Heilung beitragen können.
Risiken eines Sinuslift
Ein Sinuslift ist ein vielfach erprobtes Verfahren, um den Knochen aufzubauen. Dennoch ist ein Knochenaufbau ein chirurgischer Eingriff, ebenso wie eine Implantation. Damit gehen immer bestimmte Risiken einher. Hierzu zählen etwa Wundheilungsstörungen oder Infektionen des Wundgebiets. Durch eine einwandfreie Hygiene während der Sinuslift-OP können wir das Risiko hierfür minimieren. Wichtig ist, dass Patienten nach einem Sinuslift die Anweisungen zur Nachsorge beherzigen. Da es grundsätzlich nicht möglich ist, die Mundhöhle keimfrei zu halten, verschreiben wir im Nachgang der Operation häufig ein Antibiotikum.
Die häufigste Komplikation während eines Sinuslifts ist die Beschädigung der Kieferhöhlenschleimhaut. Diese begrenzt die Kieferhöhle und ist wichtig für Neubildung des Knochens im Rahmen des Aufbaus. Kleine Risse können mit einer speziellen Membran geklebt werden. Entsteht jedoch aufgrund schwieriger Knochenverhältnisse größere Schäden, muss die OP abgebrochen werden. Sobald sich die Schleimhaut regeneriert hat, kann nach etwa 3 Monaten eine erneute OP durchgeführt werden.
Nicht alle Patienten vertragen alle Knochenersatzmaterialien. Sind Allergien bekannt, sollten Sie diese auf jeden Fall im Beratungsgespräch offenlegen, so dass das für Sie am besten passende tierische oder künstliche Knochenersatzmaterial ausgesucht werden kann. Die zusätzliche Verwendung von körpereigenen Wachstumsfaktoren (PRF) trägt häufig zu einer beschleunigten Heilung bei.
Alternativen zum Sinuslift
Nicht immer ist ein Knochenaufbau gewünscht oder machbar. Häufig ist dies der Fall, wenn die Implantat-Behandlung mit möglichst wenigen Sitzungen erfolgen soll oder die Knochendefizite zu groß sind (hochatropher Kiefer). Mithilfe spezieller Implantate kann oftmals auch dann fester Zahnersatz realisiert werden. In der Dr. Kraus Implantatklinik arbeiten wir dann mit besonders langen Implantaten, die je nach Region als Zygoma- bzw. Tuber- oder Pterygoid-Implantate bezeichnet werden und alternative Knochenareale außerhalb dies Kieferkamms zum Verankern nutzen. Meist können diese Implantate direkt im Rahmen einer Sofortversorgung mit dem neuen Zahnersatz versorgt werden.
Bei Patienten mit zahnlosem Kiefer bietet sich darüber die All-on-4 Methode an. Dabei werden pro Kiefer 4-6 kleine Implantate eingesetzt, auf welche dann die Vollprothese aufgesetzt werden kann. Das vorhandene Knochenmaterial wird bei diesem Verfahren bestmöglich genutzt.
Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass Patienten an nur einem Tag mit festsitzenden Zahnimplantaten versorgt werden können. Zudem kommt kein körperfremdes Material zum Einsatz. Dabei haben auch diese Verfahren Grenzen. Ist der Knochen sehr stark zurückgegangen, ist auch hier ein Knochenaufbau oder das Setzen von Zygoma- oder Pterygoid-Implantaten notwendig.
Kosten für einen Sinuslift
Die Kosten für eine Sinuslift-OP sind abhängig vom Aufwand der Behandlung. Ein interner Sinuslift liegt preislich zwischen 300 und 500 Euro. Der aufwändigere, externe Sinuslift kostet hingegen zwischen 800 und 1200 Euro. Dabei übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für einen Knochenaufbau in der Regel nicht. Zahnzusatzversicherungen oder private Krankenversicherungen erstatten einen Knochenaufbau in Abhängigkeit des gewählten Tarifs.
Erfahrungsbericht zum Sinuslift
„Ich habe mir bei Dr. Kraus Implantate mit Knochenaufbau, Kronen, Brücken und Veneers machen lassen. Von Anfang bis Ende bin ich überglücklich und begeistert, wie das Endergebnis aussieht. Dr. Kraus hat eine sehr beruhigende Art, sehr freundlich und überragend in seiner Arbeit.
Ich bin der ganzen Praxis sehr dankbar für die leistungsstarke Arbeit. Besonders Dr. Kraus und die netten Mitarbeiter, die an meiner Seite standen. Ich bleibe Patientin!“
Quelle: Jameda
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