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Alle Zähne ziehen lassen und dann eine Prothese einsetzen?

Sie haben bereits einige Zähne verloren und die noch vorhandenen Zähne sind nicht erhaltungswürdig und bereiten Ihnen eine Vielzahl an Problemen? Häufig wird dann als Zahnersatz eine herausnehmbare Vollprothese empfohlen – oft mit Gaumenplatte zur Stabilisierung. Was viele nicht wissen: Eine Prothese kann durch Implantate fest im Kiefer verankert werden, um den Komfort zu erhöhen. Als implantatgetragene Vollprothese kann sie zudem deutlich filigraner gestaltet werden und kommt ohne die oft als sehr lästig empfundene Gaumenplatte aus.

Inhalt

Das Wichtigste in Kürze

  • Wer alle Zähne ziehen lassen muss, erhält im Anschluss eine Prothese. Dabei kann es sich um herausnehmbaren Zahnersatz oder um eine auf Implantaten verschraubte Prothese handeln.

  • Icon Implantate

    Herausnehmbare Vollprothesen sind nicht per se schlecht, können aber beim Kauen und Sprechen Probleme verursachen.

  • Festsitzender Zahnersatz hat seinen Preis, gilt aus zahnmedizinischer Sicht aber als die beste Lösung bei Zahnverlust. Dabei müssen nicht alle Zähne einzeln durch Implantate ersetzt werden.

Wann macht es Sinn, eine lockere, also herausnehmbare Prothese einzusetzen?  

Rund 750.000 klassische Vollprothesen werden jedes Jahr in Deutschland gefertigt. Bei vielen fehlenden Zähnen entscheiden sich Patientinnen und Patienten also oftmals für diese Versorgung. Eine herausnehmbare Totalprothese hat einige Vorteile, aber auch etliche Nachteile.

Vorteile von Zahnersatz herausnehmbaren Vollprothese:

  • Kostengünstige Lösung: Die klassische Vollprothese ist die günstigste Möglichkeit, alle Zähne zu ersetzen. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen in vielen Fällen 60 bis 75 Prozent der Kosten. Für die Versorgung des Ober- oder Unterkiefers müssen Betroffene in den meisten Fällen rund 1000 bis 2000 Euro zuzahlen.

  • Schnelle Anfertigung: Eine Prothese kann kurzfristig hergestellt und eingesetzt werden.

  • Individuell anpassbar: Die Prothese wird speziell für Ihren zahnlosen Kiefer angefertigt. Moderne Materialien sorgen für ein relativ natürliches Aussehen.

  • Einfache Reinigung: Eine Vollprothese kann einfach entnommen und gereinigt werden. Fest verschraubte Prothesen müssen zusätzlich bei regelmäßigen Zahnarztterminen gesäubert werden.

Die Haltbarkeit von Prothesen hängt stark von der Pflege und individuellen Faktoren ab. Rund 25 Prozent aller Prothesen werden nach 5 Jahren ausgetauscht, 50 Prozent nach 10 Jahren.

Eine klassische Vollprothese ohne Implantate geht aber auch mit einigen Nachteilen einher, vor allem wenn sie nicht richtig sitzt.

Nachteile:

  • Schlechter Halt im Unterkiefer: Da sich der Unterkiefer stärker bewegt und hier weniger Ansaugfläche vorhanden ist, sitzt die Prothese manchmal nicht 100-prozentig stabil. Die Betroffenen können dann nicht mehr unbeschwert in einen Apfel beißen. Bisweilen verursacht das Abbeißen auch generell Probleme oder das Kauen ist erschwert.

  • Behinderungen beim Sprechen: Die Prothese kann ein leichtes Lispeln oder Pfeifen begünstigen. Manchmal verändert sich auch die Stimme. Das liegt daran, dass die Zahnprothese größer ist als die natürlichen Zähne und mehr Raum im Mund einnimmt. So kann sie die Form des Mundes und der Lippenverändern.  

  • Knochenschwund: Ohne die natürlichen Zähne oder Implantate, die in den Kieferknochen eingesetzt werden, fehlen dem Kieferknochen Belastungsimpulse und er baut sich der Zeit ab. Sollten Sie später dann doch Implantate wünschen, kann bei starkem Knochenschwund ein Knochenaufbau erforderlich sein.

  • Geschmacksverlust: Der Prothesenrand kann den Geschmackssinn beeinträchtigen, da der Gaumen teilweise abgedeckt werden muss.

  • Druckstellen: Da der Kieferknochen sich mit einer herausnehmbaren Prothese zu verändern beginnt, kann es immer wieder zu Druckstellen im Mund und zu wundem Zahnfleisch kommen. Prothesenränder können außerdem Würgereiz hervorrufen.

Mehr darüber lesen Sie in unserem Artikel „Schlechtsitzender Zahnersatz“.

Wenn die Prothese gut sitzt, müssen einige dieser Nachteile natürlich nicht auftreten. Allerdings gibt es durchaus einige Patientinnen und Patienten, die unglücklich mit ihrer Zahnprothese sind. Insbesondere die Gaumenplatte und das große Volumen einer Vollprothese werden häufig als störend empfunden. Tatsächlich gelten Implantate heute als Goldstandard bei Zahnverlust. Das liegt vor allem an ihrem Komfort: Gemeinsam mit darauf befestigten Kronen fühlen sie sich fast so an wie die eigenen Zähne.

Außerdem: Wer sich ohnehin nicht erhaltungswürdige Zähne im Rahmen eines chirurgischen Eingriffs ziehen lassen muss, sollte sich überlegen, ob das zeitgleiche Setzen von Zahnimplantaten in der gleichen Sitzung Sinn machen könnte. Häufig kann man die neu gesetzten Implantate im Rahmen einer All-on-4 Behandlung dann auch gleich mit einer festsitzenden Prothese versehen und man muss zu keinem Zeitpunkt ohne feste Zähne sein.

Alternative: Alle Zähne ziehen lassen und mit einer festsitzenden Prothese ersetzen

3D Illustration von All-on-4 Implantaten

Die All-on-4™-Methode ist eine bewährte Alternative zur herausnehmbaren Vollprothese. Dabei werden mindestens vier Implantate pro Kiefer eingesetzt, auf denen eine Brücke befestigt wird. Diese Methode eignet sich, wenn keine (erhaltungswürdigen) Zähne mehr vorhanden sind. Sie ist auch dann eine Option, wenn sich Ihr Kieferknochen bereits leicht abgebaut hat. Es ist auf Grund von speziellen Implantaten und einer speziellen Technik kein aufwändiger Knochenaufbau erforderlich, der zunächst einige Zeit einheilen muss bevor Implantate gesetzt werden können!

Vorteile von All-on-4™:

Erfahren Sie mehr über die Vor- und Nachteile von All-on-4™.

Alle Zähne ziehen zu lassen und dann mit einer fest auf Implantaten verankerten Prothese zu ersetzen, ist mit höheren Kosten verbunden als eine klassische Versorgung. Zu rechnen ist mit mindestens 12.000 EUR. Aber wer mit seiner Prothese nicht zufrieden ist, investiert oftmals gerne in eine gesteigerte Lebensqualität.

3D Illustration von Zygoma Implantaten

Auch bereits sehr fortgeschrittener Knochenschwund im Oberkiefer ist bei uns kein Grund, auf festsitzenden Zahnersatz zu verzichten! Hier sind Zygoma-Implantate das Mittle der Wahl. Statt in den Kieferknochen werden die Implantate im Jochbein („Zygoma“) verankert. So ist kein Knochenaufbau nötig und Sie profitieren auch ohne Knochenaufbau von festsitzendem Zahnersatz am gleichen Tag. Gerne beraten wir Sie dazu. Dr. Kraus ist einer der wenigen Zygoma-Spezialisten im deutschsprachigen Raum!

Zähne raus, Prothese rein: Welche Lösung ist die beste für Sie?

Klassische Totalprothese oder Implantate? Die richtige Wahl hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen ab. Unsere Empfehlung ganz allgemein:

Zähne ziehen lassen: Wir sind gerne für Sie da!

Eine persönliche Empfehlung können wir natürlich erst nach einer gründlichen Untersuchung aussprechen. Lassen Sie sich in unserem All-on-4™-Kompetenzzentrum individuell beraten, wenn Ihre Zähne nicht mehr erhaltungswürdig sind und Ihnen bereits angeraten wurde, mehrere, bzw. alle Zähne ziehen lassen zu müssen! Bei unseren Spezialistinnen und Spezialisten sind auch schwierige Fälle in besten Händen.

FAQ rund um Zähne ziehen lassen

Kann man alle Zähne auf einmal ziehen lassen?

Ja, Sie können alle Zähne auf einmal entfernen lassen. Dieses Vorgehen kann bei starker Schädigung durch Karies oder Parodontitis empfohlen werden.

Ist es der Erfahrung nach schmerzhaft, alle Zähne auf einmal zu ziehen?

Manche Menschen müssen sich 5, 8 oder mehr Zähne auf einmal ziehen lassen. Natürlich ist das Schmerzempfinden ganz individuell. Aber aufgrund der lokalen Betäubung haben viele Patientinnen und Patienten während der Operation keine Schmerzen. Sie müssen also keine Angst vor einer negativen Erfahrung haben, wenn Sie sich 5 oder 10 Zähne auf einmal ziehen lassen müssen. Manche berichten, dass die Injektion etwas unangenehm ist. Sollte die Betäubung nachlassen, können Sie uns jederzeit mit einem Handzeichen darauf hinweisen. Wenn im Anschluss Beschwerden auftreten, können Ihnen Schmerzmittel Linderung verschaffen. Darüber hinaus gibt es bei uns auch immer die Möglichkeit, das Zähne ziehen mit einer Sedierung zu begleiten (Vollnarkose, Analgosedierung, Lachgas), so dass Sie den Eingriff quasi „verschlafen“.

Kann man alle Zähne durch Implantate ersetzen?

Ja, es ist möglich, jeden einzelnen Zahn durch ein Implantat zu ersetzen, aber nicht notwendig. Wir empfehlen in diesem Fall die All-on-4™-Methode, bei der der Zahnersatz auf in der Regel 4 bis 6 Implantaten befestigt werden. So muss nicht jeder gezogene Zahn durch ein Implantat ersetzt werden und Sie profitieren dennoch von festsitzendem Zahnersatz. Gerne beraten wir Sie dazu.

Wie lange trägt man ein Provisorium nach dem Zähneziehen?

Die sogenannte Immediatprothese wird unmittelbar nach dem Zähne ziehen eingesetzt. Sie ermöglicht Ihnen, wie gewohnt zu essen und zu sprechen. Nach der Abheilungsphase muss diese dann aber durch eine Unterfütterung angepasst oder ersetzt werden, da sich das Zahnfleisch noch verändert.

Wie hält eine Vollprothese im Oberkiefer?

Eine herausnehmbare Vollprothese im Oberkiefer hält durch Saugkraft, die durch den Speichelfilm zwischen Prothese und Gaumenschleimhaut entsteht. Zusätzlich können Haftcremes die Stabilität verbessern, sind aber manchmal lästig. Alternativ bieten Implantate eine komfortablere Lösung, auf denen eine Prothese im Oberkiefer fest verankert werden kann.

Ist es möglich, sich komplett neue Zähne machen zu lassen?

Ja, kariös stark zerstörte, nicht mehr erhaltungsfähige Zähne oder eine schwere Parodontitis mit bereits gelockerten Zähnen können eine komplette Extraktion des Gebisses erfordern. Ersetzt werden die fehlenden Zähne dann mit herausnehmbaren Vollprothesen, implantatgetragenen Prothesen (All-on-4™) oder festsitzende Brücken auf Implantaten. Die Wahl hängt vom Zustand des Kieferknochen, Kosten und individuellen Bedürfnissen ab. Erfahren Sie mehr über die Möglichkeiten einer Komplettsanierung. Eine Beratung beim Zahnarzt, bzw. Implantologen Ihres Vertrauens ist entscheidend. Gerne sind wir für Sie da!